GRÜN HINTERM OHR

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Murakami geht immer.

Sonntagslektüre.

„Hin und wieder hat das Schicksal Ähnlichkeit mit einem örtlichen Sandsturm, der unablässig die Richtung wechselt. Sobald du deine Laufrichtung änderst, um ihm auszuweichen, ändert auch der Sturm seine Richtung, um dir zu folgen. Wieder änderst du die Richtung. Und wieder schlägt der Sturm den gleichen Weg ein. Dies wiederholt sich Mal für Mal, und es ist, als tanztest du in der Dämmerung einen wilden Tanz mit dem Totengott. Dieser Sturm ist jedoch kein beziehungsloses Etwas, das irgendwoher aus der Ferne heraufzieht. Eigentlich bist der Sandsturm du selbst. Etwas in dir. Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich damit abzufinden und, so gut es geht, einen Fuß vor den anderen zu setzen, Augen und Ohren fest zu verschließen, damit kein Sand eindringt, und dich Schritt für Schritt herauszuarbeiten. Vielleicht scheint dir auf diesem Weg weder Sonne noch Mond, vielleicht existiert keine Richtung und nicht einmal die Zeit. Nur winzige, weiße Sandkörner, wie Knochenmehl, wirbeln bis hoch hinauf in den Himmel. So sieht der Sandsturm aus, den ich mir vorstelle.

[…]

Naturlich kommst du durch. Durch diesen tobenden Sandsturm. Diesen metaphysischen, symbolischen Sandsturm. Doch auch wenn er metaphysisch und symbolisch ist, wird er dir wie mit tausend Rasierklingen das Fleisch aufschlitzen. Das Blut vieler Menschen wird fließen, auch dein eigenes. Warmes, rotes Blut. Du wirst dieses Blut mit beiden Handen auffangen. Es ist dein Blut und das der vielen.
Und wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du kaum begreifen können, wie du ihn durchquert und überlebt hast. Du wirst auch nicht sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Derjenige, der aus dem Sandsturm kommt, ist nicht mehr derjenige, der durch ihn hindurchgegangen ist. Darin liegt der Sinn eines Sandsturms.“

aus: Haruki Murakami, Kafka am Strand

Altweibersommer.

Gestern.

Gegen 18.00 Uhr. ❤

Ein Mensch muss Bedeutung haben.


    („Es ist einfach so schön“, 07.07.2017 21.20)

    Nun stehe ich hier und denke an Dich.

    Memento
    Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
    Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

    Allein im Nebel tast’ ich todentlang
    Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

    Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
    – Und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
    Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
    (Mascha Kaléko, „Verse für Zeitgenossen“)

In diesem Moment.

Wenn alles schiefgeht…

… drück‘ Deinen Hund!

Weinfest 2017.

Endlich wieder Weihnachtsmarkt.
Schluck auf.