GRÜN HINTERM OHR

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Abschlussfest

Liebe Freunde,

eine famose Vorweihnachtszeit findet ihren Ausklang. Ihr wart immer da, und ich bin froh.

„Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Zeit in Bewegung.“
(Oscar Wilde)

Viel Liebe und viel Weihnachten ✨.

2017 in Bildern.

Es blaut die Nacht.

Ihr seid, wir sind… spitze!

Es blaut die Nacht, es freitagt wieder,
der Club aus Berg und Tal eilt flugs hernieder.
Wer Zeit hat, trifft bei Maxe ein,
denn er schenkt ein den heißen Wein.
Das Häuschen strahlt in vollem Licht,
und wer woanders steht – der ist ein Wicht.
Das Jahr ist um, man mag’s kaum glauben,
verziert, die Becher mit den Sahnehauben.
Der Club trifft sich jetzt, keine Frag‘,
an Maxes Glühweinhütte jeden Tag!
Vorm Häuschen steht die bunte Schar,
von weitem wird man ihr ganz schnell gewahr.
Aus dem Kanister gluckert fein
der Wein ins Heizgefäß hinein.
Wer mag, der trinkt auch mal ’nen Punsch.
Ein jeder ganz nach seinem Wunsch.
Mit Bier und Weizen und auch Tee
erwarten wir den ersten Schnee.
Erst flüsternd leis‘ wird angetrunken,
am 23. dann abgewunken…
Lieber Maxe, Dir sei Dank,
für tolle Tage Spitzentrank.

Der Club ist voll, die Hütte brennt.
Ein Sternlein blinkt – es ist Advent.

(Original: Loriot, Clubversion: Mary und Julia)

Plädoyer

Für ein bisschen mehr ehrliche und emotionale Offenheit allerorten. Denn ich glaube, dass nur ein winziges bisschen mehr Menschlichkeit auch der heutigen Arbeitswelt wieder ganz gut zu Gesicht stünde.

Wir alle leiden zuweilen unter entgegengebrachtem Desinteresse, ausbleibendem Dank/Feedback und vielmals auch an mangelnder Einsicht in Sinn und Zweck des Ganzen. Dazu kommen mitunter fehlendes Vertrauen, Rollenkonflikte, Unklarheiten in Strukturen und Konzepten und inadäquate Kommunikation. In welcher Kombination auch immer – es macht es schwer, Begeisterung, Kreativität und Leidenschaft zu pflegen.

Menschen befürchten, zukünftig keine sinnvollen Tätigkeiten mehr zu haben und nur noch stumpf das auszuführen, was ihnen ein Computer sagt. Dabei geht es nur um die richtigen Variablen. Der Computer ist nur ein Werkzeug. Und Werkzeuge sind nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen.

Sagen wir den Menschen, dass sie es sind, die die Dinge am Laufen halten! Es ist einfach, Menschen ehrlich zu begeistern. Sagen wir jedem Einzelnen, dass er mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen und seiner Motivation wichtig ist und einen wertvollen Beitrag leistet. Mit Spaß auf ein gemeinsames Ziel hinzueilen anstatt dorthin gejagt zu werden, das sollte der Sinn sein.

Mich selbst hat es, ob unterschiedlicher Sinnfragen, mächtig durchgeschüttelt, aber ich habe die Leidenschaft noch nicht ganz verloren. In meinem Lesenotizen-Fundus findet sich ein schönes Zitat. Es ist von Theodore Roosevelt, 1910, „Citizenship in a Republic“. Den ersten Satz muss ich mir selbst zu Herzen nehmen, denn vom Rand aus still zu jammern, macht es auch nicht besser.

„Es ist nicht der Kritiker, der zählt, nicht derjenige, der aufzeigt, wie der Starke gestolpert ist oder wo der, der Taten gesetzt hat, sie hätte besser machen können. Die Anerkennung gehört dem, der wirklich in der Arena ist; dessen Gesicht verschmiert ist von Staub und Schweiß und Blut; der sich tapfer bemüht; der irrt und wieder und wieder scheitert; der die große Begeisterung kennt, die große Hingabe, und sich an einer würdigen Sache verausgabt; der, im besten Fall, am Ende den Triumph der großen Leistung erfährt; und der, im schlechtesten Fall des Scheiterns, zumindest dabei scheitert, dass er etwas Großes gewagt hat …“

Sinn

„Nennt die Welt, wenn ihr wollt, »das Tal der Seelenbildung«, dann werdet ihr auch den Sinn der Welt erkennen …“ (John Keats, Briefe, April 1819)

Wir verlieren alles, was wir lieben. Und alles, was wir tun, soll uns helfen, uns von dieser Tatsache abzulenken. Menschen möchten in dem, was sie tun, einen Sinn sehen. Aber die Frage nach dem Sinn, im Großen wie im Kleinen, ist nurmehr schwer zu erfassen. Verluste, Veränderungen, Fragen und Erwartungen lassen mich permanent zweifeln. Ich zweifle an mir selbst und meiner (kleinen) Welt. Wie sollen sich diese Zweifel durchstehen lassen, ohne nicht ständig irritiert nach Fakten, Gründen und Orientierungspunkten zu suchen?

Den besonders lieben Menschen um mich herum, die mir Verständnis und Hoffnung entgegenbringen, bin ich zutiefst dankbar. Jedem Einzelnen. Manchmal schaffen sie es, für einen kurzen Moment mein Leben zu erhellen. Aber der Sinn, den sie mir nach Kräften zu geben bemühen, wird mich derzeit nicht beständig ausfüllen können. Es gelingt mir nur flüchtig, ihnen Glauben zu schenken und zu erkennen, dass es das Leben gut mit mir meint, dass es großartig ist, dass ich glücklich sein und Freude empfinden sollte.

Der Tag wird kommen. Aber bis dahin muss erst einmal der Schmerz weichen: ein mentaler Erfahrungsprozess, in dem ich mich meiner Fähigkeit erinnern muss, die Realität erlittener Verluste und die absolute Diskontinuität zu begreifen statt sie zu verdrängen. Ein aufreibender Erfahrungsprozess, in dem zugleich die hektische Änderungswut unserer überdrehten Fortschrittsepoche wirkt.

Geistiger Trost ist mir Literatur und Dichtung. Indes, befriedigende Antworten im Nachdenken um das Leben und das Warum werde ich auch hier nicht finden. Nichts und niemand kann das. Kein Gespräch der Welt. Die Welt wird ohnehin nicht mehr zur Vernunft kommen. Aber was auch geschehen mag, sie dreht sich weiter. Unberührt von allem.

Keep going.

Bücher

Aufgewachsen in einer Druckerei inmitten von Setzkästen und Bleilettern werden das gedruckte Wort, sein Papiergeruch und daran interessierte Menschen immer etwas Besonderes für mich sein.

Bücher bereichern mich.

Bücher sind menschliche Gedanken über Dinge und Zustände, mit denen ich mich ohne Diskussionen auf einer Wellenlänge fühlen kann.

Bücher beschreiben fremde Welten. Worte liefern neue Blickwinkel. Mein Kopf kann sich mit etwas Neuem beschäftigen und wahlweise lernen oder entspannen, wenn ich wieder einmal das Gefühl habe, mein Verstand explodiert.

Bücher erzählen Geschichten und machen die Vergangenheit nicht vergessen. Biografien sind toll.

Sprache ist wichtig!

Lesen ist Stille. Konzentration. Ruhe.

„Lies, um zu leben.“ (Gustave Flaubert)

Gute Nacht, Freunde.

Die Tage bestehen aus einzigen Augenblicken nachts – für Bücher und Schreiben – wenn der Rest der Welt schläft. Es gibt nicht viel, was mir etwas bedeutet außer Worten. Sie werden meine letzte Leidenschaft sein.

Ob durch das Grab oder das Vergessen: verloren sind viele Weggefährten und Bezugspersonen, die mir einst das Leben retteten. Das Leben wird seinem Ruf nicht gerecht. Nichts in der Welt ist mehr echt. Den Täuschungen geben wir den Anschein von Echtheit.

Wozu diesem chaotischen Universum Sinn abringen? Und wieder und wieder über die eigenen Hoffnungen stolpern? Hin und wieder kommen Menschen aus dem Nichts und erfrischen alles, aber schlussendlich bleibt gewiss:

Wir kommen und gehen allein.

Abschied.

Adieu, San Luis.

Was für ein schönes Fleckchen Erde. Der Inbegriff von Harmonie. Hier hat sich jemand einen Traum verwirklicht, und das Team lebt diesen merklich mit Begeisterung und Leidenschaft für den Gast.

Schön zu wissen, dass es noch die kleinen, guten Orte auf der Welt gibt.